waterkiosk: Für Deinen Freiwilligen-Einsatz bist Du zum ersten Mal überhaupt nach Tansania gereist. Was ist Dir in Erinnerung geblieben?
Thomas: In Tansania bringt jeder Tag etwas Unerwartetes, sei es eine blockierte Strasse, die den Zugang zu einem Projekt verwehrt, oder eine komplette Änderung des Tagesplans, welche am Morgen bei Abfahrt bekannt gegeben wird. Man lernt schnell: Flexibilität ist eine Tugend!
Was mich stark beeindruckte, waren die Vielfalt und Kontraste, welche das Land zu bieten hat. Landschaftlich reicht dies von grün bewachsenen und fast idyllisch anmutende Landschaften am Fusse des Kilimanjaros, über landwirtschaftlich bewirtschaftete Flächen rotbrauner Erde bis zu staubtrockenen, steinigen und von Wassermangel geprägten Gegenden. Die Menschen leben in sehr bescheidenen Verhältnissen. Trotzdem spürt man die Lebensfreude, die Ernsthaftigkeit ein herausforderndes Leben zu meistern und oftmals haben sie auch eine gesunde Portion Humor.
waterkiosk: Was waren Deine Aufgaben als Volontär von waterkiosk?
Thomas: Zusammen mit Philippe (Crevoiserat, Verantwortlicher Projekte) habe ich verschiedene Schulen, Spitäler und Dörfer besucht. Bei neuen Projekten haben wir mögliche Lösungen angeschaut, bei bestehenden überprüft, ob die Anlagen korrekt funktionieren.
waterkiosk: Kannst Du ein Beispiel für ein Projekt nennen?
Thomas: Am meisten beeindruckt war ich vom Ngorika Village Projekt. Ngorika liegt am Nyumba ya Mungu Stausee. Das Reservoir wird zur Bewässerung und Stromgewinnung benutzt. Leider ist das Wasser nicht trinkbar und Krankheiten wie Typhus oder Cholera treten hier auf. In Zukunft soll das Wasser vom Reservoir den Hang hinauf gepumpt, mit einer SuMeWa-Anlage gereinigt und verteilt werden.
Obwohl ich in den vorangegangenen Tagen schon einiges gesehen und erlebt hatte, hinterliessen die ärmlichen Verhältnisse, in welchen die Menschen dort leben, einen bleibenden Eindruck.
waterkiosk: Hast Du Tipps für Menschen, die auch gerne ein Volontariat machen würden?
Thomas: Offen sein und echtes Interesse an den verschiedenen Themen haben. Solche Freiwilligen-Einsätze sind keine Ferien, das Reisen ist unbequem und die Tage lang. Doch die vielen positiven Eindrücke entschädigen für alle Strapazen.