9. November, 2017

Projekte

Leto Village «Rombo 1»

Der Bezirk Rombo liegt im Osten des Kilimanjaros, nahe der Grenze zu Kenia. In Rombo gibt es unzählige Dörfer, eines davon ist Leto. Wie fast überall in dieser kargen Gegend hatten die Einwohner bis heute keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und mussten bis zu acht Kilometer über die Grenze nach Kenia gehen, um sich mit Wasser zu versorgen.

Das Grossprojekt «Rombo 1» wurde bereits 2014 mit der ersten Besichtigung gestartet. Zum Schluss umfasste das Projekt die Instandsetzung eines vorhandenen Bohrlochs mit Trinkwasser (keine Aufbereitung nötig), die Installation einer Solaranlage mit Pumpe, Tanks, einem Leitungssystem zu den fünf Waterkiosken (Verteilstationen) sowie den Bau eines Cornershops.

Ein Cornershop ist eine Art Tante-Emma-Laden mit der Möglichkeit, eine Debitkarte zu laden, um damit Wasser zu kaufen. In Tansania ist es üblich, Wasser auf diese Weise zu beschaffen.

In Leto können nun 5’000 Kinder und Erwachsene jederzeit sauberes Wasser trinken. Das verbessert ihre Lebenssituation substanziell.

Da wir auch die Bevölkerung immer in unsere Projekte einbinden, wurden die Grabarbeiten komplett von der Dorfgemeinschaft durchgeführt, die restlichen Arbeiten in Zusammenarbeit mit dem waterkiosk-Team vor Ort.

Der Ertrag aus dem Wasserverkauf wird für den Unterhalt und die Servicearbeiten verwendet. Dazu haben wir einen Wartungsvertrag mit der Dorfverwaltung abgeschlossen.

Unsere Anlagen werden jährlich zwei bis drei Mal auf Funktion und Wasserqualität kontrolliert. Diese regelmässigen Kontrollen sind äusserst wichtig, denn das Material wird stark beansprucht und ist ohne entsprechende Pflege bereits nach wenigen Jahren nicht mehr funktionsfähig.

Dieses Grossprojekt kostete rund CHF 40’000 und diese Kosten wurden von einem Privatspender übernommen.

Am 9. November 2017 wurde die Anlage feierlich eingeweiht und gleichzeitig fiel der Startschuss für «Rombo 2». Dieses Projekt wird in der Nachbargemeinde umgesetzt und umfasst zwei Bohrlöcher, eine Tankanlage und ein Leitungssystem zu sechs Waterkiosken (Verteilstationen). Davon werden 6’000 Menschen profitieren können. «Rombo 2» startet im April 2018.

7. September, 2017

Interview mit Thomas Ziörjen, Volontär

Aktiv werden

waterkiosk: Für Deinen Freiwilligen-Einsatz bist Du zum ersten Mal überhaupt nach Tansania gereist. Was ist Dir in Erinnerung geblieben?

Thomas: In Tansania bringt jeder Tag etwas Unerwartetes, sei es eine blockierte Strasse, die den Zugang zu einem Projekt verwehrt, oder eine komplette Änderung des Tagesplans, welche am Morgen bei Abfahrt bekannt gegeben wird. Man lernt schnell: Flexibilität ist eine Tugend!

Was mich stark beeindruckte, waren die Vielfalt und Kontraste, welche das Land zu bieten hat. Landschaftlich reicht dies von grün bewachsenen und fast idyllisch anmutende Landschaften am Fusse des Kilimanjaros, über landwirtschaftlich bewirtschaftete Flächen rotbrauner Erde bis zu staubtrockenen, steinigen und von Wassermangel geprägten Gegenden. Die Menschen leben in sehr bescheidenen Verhältnissen. Trotzdem spürt man die Lebensfreude, die Ernsthaftigkeit ein herausforderndes Leben zu meistern und oftmals haben sie auch eine gesunde Portion Humor.

waterkiosk: Was waren Deine Aufgaben als Volontär von waterkiosk?

Thomas: Zusammen mit Philippe (Crevoiserat, Verantwortlicher Projekte) habe ich verschiedene Schulen, Spitäler und Dörfer besucht. Bei neuen Projekten haben wir mögliche Lösungen angeschaut, bei bestehenden überprüft, ob die Anlagen korrekt funktionieren.

waterkiosk: Kannst Du ein Beispiel für ein Projekt nennen?

Thomas: Am meisten beeindruckt war ich vom Ngorika Village Projekt. Ngorika liegt am Nyumba ya Mungu Stausee. Das Reservoir wird zur Bewässerung und Stromgewinnung benutzt. Leider ist das Wasser nicht trinkbar und Krankheiten wie Typhus oder Cholera treten hier auf. In Zukunft soll das Wasser vom Reservoir den Hang hinauf gepumpt, mit einer SuMeWa-Anlage gereinigt und verteilt werden.

Obwohl ich in den vorangegangenen Tagen schon einiges gesehen und erlebt hatte, hinterliessen die ärmlichen Verhältnisse, in welchen die Menschen dort leben, einen bleibenden Eindruck.

waterkiosk: Hast Du Tipps für Menschen, die auch gerne ein Volontariat machen würden?

Thomas: Offen sein und echtes Interesse an den verschiedenen Themen haben. Solche Freiwilligen-Einsätze sind keine Ferien, das Reisen ist unbequem und die Tage lang. Doch die vielen positiven Eindrücke entschädigen für alle Strapazen.

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